Deutsche Spuren entlang der Donau - reisen, begegnen, erleben
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Die Kurstadt Bad Schönborn liegt im Nordwesten Baden-Württembergs im Landkreis Karlsruhe. Der gut 12.000 Einwohner zählende Ort ist bekannt für seine Thermalschwefel- und -solequellen. Bad Schönborn gibt es eigentlich erst seit 1971: Damals wurden, im Rahmen einer landesweiten Gemeindereform, zwei benachbarte Orte zusammengelegt: Bad Langenbrücken und Bad Mingolsheim.

Die Geschichte der beiden Teil-Ortschaften reicht weit ins Mittelalter zurück. Mingolsheim wurde bereits 773 urkundlich erwähnt, Langenbrücken 1269. Grabungsfunde lassen jedoch darauf schließen, dass sich hier schon in der frühen Eisenzeit Menschen angesiedelt haben. Die beiden Ortschaften gehörten jahrhundertlang zum Hochstift Speyer und waren dadurch katholisch geprägt. Zum Heilbad entwickelte sich zuerst Langenbrücken: Hier ließ Fürstbischof Franz Christoph von Hütten 1766 das erste Schwefelbad bauen. In Mingolsheim begann der eigentliche Kurbetrieb, nach ersten Anläufen im 19. Jahrhundert, um 1930.

Der Zweite Weltkrieg verschlug fast 600 Donauschwaben aus Parabutsch/Ratkovo (Serbien) hierher. Nach Jahren auf der Flucht und in Flüchtlingslagern erhielten sie im Ortsteil Langenbrücken, dank der Unterstützung des Bürgermeisters, die Chance für einen Neubeginn. Hier errichteten sie Wohnhäuser, alles weitgehend in Eigenleistung und mit gegenseitiger Hilfe. So entstand eine Siedlung, der die Einheimischen damals den Namen „Batschka“ gaben. Seit 1987 pflegt Bad Schönborn eine Partnerschaft mit der Heimatortsgemeinschaft Parabutsch.

Auf dieser Grundlage konnten die Donauschwaben 1994 ein Heimatmuseum einrichten. Es informiert über die Geschichte der Parabutscher Donauschwaben von ihrer Ansiedlung bis zum Zweiten Weltkrieg – mit einem großen Dorfmodell, kirchlichen Gegenständen, vielen Trachten, Möbeln und Gerätschaften aus Handwerk und Landwirtschaft.

Lange war der Kontakt der Parabutscher zu ihrem serbischen Heimatort fast völlig abgerissen. Heute organisieren sie jedoch immer wieder Reisen dorthin, an denen inzwischen auch die Enkelgeneration teilnimmt. In den letzten Jahren entwickeln sich aus ersten Bekanntschaften zwischen ehemaligen und heutigen Dorfbewohnern langsam Freundschaften.


Die Kirchturmspitze von St. Nepomuk aus Parabutsch, um 1910.



Wandtasche für Haarkämme, um 1940.

Wissenswertes

Heimatmuseum der Heimatortsgemeinschaft Parabutsch
TTrechterweg 2, 76669 Bad Schönborn / Langenbrücken
Tel. 07253/4478
Öffnungszeiten: jeden Donnerstag und 1. Sonntag im Monat, 15 - 18 Uhr oder nach Anmeldung
http://hog-parabutsch-heimatmuseum.de