Deutsche Spuren entlang der Donau - reisen, begegnen, erleben
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Neudorf gehört zu zahlreichen Ortschaften im Banat, die ihren deutschen Namen auch nach dem Ersten Weltkrieg behalten durften. Das Gebiet ging damals infolge der Friedensverträge an das Königreich Rumänien über. Viele Ortsnamen wurden mit rumänischen Neubezeichnungen versehen. Die deutschen Auswanderer, die Anfang des 18. Jahrhunderts hierher kamen, siedelten in das serbische Novoselo und änderten den Ortsnamen in Neudorf um.

Eine Sehenswürdigkeit in Neudorf ist die römisch-katholische Kirche, die zur letzten Ruhestätte Erzherzogin Maria Anna Ferdinandas (1770 bis 1809) wurde. Sie war die Tochter des Erzherzogs und späteren Kaisers Leopold II., und somit Mitglied des kaiserlichen Habsburger Hofs. Weil die Erzherzogin lungenkrank war, begab sie sich 1809 in die Gegend um Neudorf, um dort eine Kur zu machen. Dort starb sie jedoch an den Folgen einer heftigen Tuberkolose-Attacke im selben Jahr. Da wegen der Kriegsereignisse eine Überführung der Leiche nach Wien in die Kapuzinergruft unmöglich war, wurde sie in der örtlichen Pfarrkirche beigesetzt. Sie ruht in einem Sarg unter dem Altar in der Krypta der römisch-katholischen Kirche von Neudorf. Neben dem Altar in der Kirche steht ein Denkmal, das an die in Florenz geborene und in Neudorf gestorbene und beerdigte Habsburgerin erinnert.

Die Kirchturmuhr stellt eine weitere Sehenswürdigkeit dar. Sie stammt aus der bekannten Münchner Manhardschen Turmuhrenfabrik aus dem Jahr 1882. Die Mechanik funktioniert auch heute noch.


Römisch-katholische Kirche in Neudorf.


LINKS: Denkmal zur Erinnerung an Erzherzogin Maria Anna Ferdinanda.

RECHTS: Mechanik der Turmuhr aus dem Jahr 1882 von der Manhardschen Turmuhrenfabrik.