Bis zur Vereinigung im Jahr 1873 bestand Budapest aus drei markanten Siedlungsteilen: Pesth, Altofen und Ofen. Buda/Ofen entwickelte sich am rechten Donauufer. Im Mittelalter bestand die Bevölkerung Ofens aus Deutschen, Slawen und Magyaren. Die Deutschen verwalteten die städtischen Ämter und gehörten so der Elite an.
In den Jahren 1347 bis 1355 wählte Ludwig I. Ofen zu seiner Königsresidenz aus. Mitte des 16. Jahrhunderts eroberten die Türken die Stadt. Als die Osmanen die Stadt besetzten und plünderten, entstand der Wunsch das Gebiet wieder zurückzugewinnen. Die Befreiungskämpfe begannen im Jahr 1684. Unterstützt wurden sie von Papst Innozenz XI., der die Kontakte in die anderen europäischen Länder forderte und um Hilfe für die Ungarn bat. Alle Angriffe auf die starke Festung Ofens scheiterten. Die Herrschaft der Osmanen dauerte anderthalb Jahrhunderte an.
Erst Ende des 17. Jahrhunderts konnten die Habsburger die Osmanen vertreiben und besetzten ihrerseits Buda. Wegen der Kämpfe war die Stadt jedoch völlig zerstört. Mit der Aufbautätigkeit begann auch die Wiederbesiedelung der Stadt durch die Österreicher. Maurer, Zimmerleute und andere Handwerker kamen aus deutschen Gebieten in die ungarische Stadt an der Donau. Um den Wiederaufbau zu beschleunigen, erließ Kaiser Leopold das „Impopulationspatent“. Ungarn wurde zu einem Erbland der Donaumonarchie.
Pest, die Schwesterstadt Ofens am linken Donauufer, wurde ab 1723 zum Sitz der administrativen Verwaltung des Königreichs.
In das Gebiet der heutigen ungarischen Hauptstadt kamen die ersten Donauschwaben zwischen 1709 und 1711. Schon Königin Gisela, die Frau König Stephans des Heiligen, brachte erste Priester aus deutschen Regionen hierher. Ofen hatte im Jahr 1720 bereits 12.000 Einwohner, davon 47 Prozent Deutsche, 42Prozent Serben und wenige Ungarn. Nur 60 Jahre später stieg die Anzahl der Deutschen in Ofen auf 75 Prozent.
Auf der Ofener Seite der Donau sind zahlreiche, von den Deutschen benannte Flur- und Hotternamen für lange Zeit deutsch geblieben. Im Reformzeitalter fielen sie jedoch der Madjarisierungspolitik zum Opfer. Der Döbrentei Gábor – der königliche Rat – schlug im Juni 1847die Änderung von über 50 geografischen Namen vor und die Vollversammlung des Stadtrats von Ofen nahm diesen Vorschlag der Änderungen an. Man wollte damit erreichen, dass das ungarische Gebiet auch ungarische Namen tragen sollte, so sollte auch das Geschichtsbewusstsein gestärkt werden und deutsche negativ klingende Namen, wie „Sauwiese“, sollten verschönert werden.
Denkmal mit Votivaltar in Altofen.
Das Denkmal des heiligen Stephans im Burgviertel.