Deutsche Spuren entlang der Donau - reisen, begegnen, erleben

Der Name Slawonien kommt vom lateinischen „Sclavonia“, was im Mittelalter die Gebiete der dort wohnenden Slawen bezeichnete. Slawonien gehörte bis 1918 zum „Dreieinigen Königreich“ mit Kroatien und Dalmatien, das zuletzt der österreichisch-ungarischen Monarchie angehört hat.

Im 16. und 17. Jahrhundert wurde Slawonien von den Osmanen erobert. Sie besetzten das Land und dessen befestigte Siedlungen entlang der Donau und Save. Während dieser Besetzung erlahmten die Handelskontakte Slawoniens zu den übrigen kroatischen Gebieten. Die Befreiung Slawoniens von den Türken setzte nach dem Sieg der Habsburger über die Türken bei Wien 1683 ein. Mit dem Frieden von Karlowitz im Jahr 1699 wurde Slawonien schließlich türkenfrei und ein Großteil der Landesfläche fiel an Österreich. Die natürliche Bevölkerungszusammensetzung und die Siedlungen Slawoniens waren nach der Türkenherrschaft fast vollständig zerstört. Maria Theresia und Josef II. warben daraufhin in deutschen Gebieten nach Bauern und Handwerkern, die sich in dem Gebiet niederlassen sollten. Nach dem Frieden von Trianon im Jahr 1920 entstand aus Serbien, Kroatien und Slowenien ein neuer Staat - Jugoslawien. Nach dem Ende des Zweiten Weltkriegs fiel Slawonien an den heutigen Staat Kroatien, der zu dieser Zeit neu entstand. Slawonien ist nicht zu verwechseln mit Slowenien.

Slawonien bietet ein vielfältiges Landschaftsbild, das von Flussauen, über Ackergebiete, Weinberge und Berge reicht. Die Flüsse Save, Drau und Donau durchflossen die historische Region Slawonien im heutigen Osten Kroatiens. Über die Donau kamen die deutschen Auswanderer in die Region. Die fruchtbaren Ebenen, dichten Eichenwälder und fischreichen Gewässer zogen seit jeher Menschen aus verschiedenen Gegenden an. Slawonien gilt mit seinen guten Ackerböden als fruchtbares Land. In keiner anderen Region Kroatiens findet sich eine solch kulturelle Vielfalt wie hier.

In den Flussauen, Rieden und Waldgebieten leben über 2000 Tier- und Pflanzenarten. Über Jahrhunderte profitierten die Menschen von der Vielfalt der Region. Das Gebiet in der Pannonischen Tiefebene zeichnet sich durch die weiten Felder, die vielen Flüsse, die Überschwemmungsgebiete und die alten Wälder aus. Schon die Römer nutzen die guten Anbaubedingungen Slawoniens für ihren Wein. Graievina, Chardonnay, Silvaner oder Zweigelt sind nur einige von vielen Rebsorten, die in Slawonien angebaut wurden.

Für die Zucht der weltbekannten Pferderasse Lipizzaner war Slawonien ebenfalls berühmt. Die Tiere waren der ganze Stolz der Habsburger. So züchteten sie seit dem 18. Jahrhundert ihre Pferde in der Region.


Eine alte Frau aus Velimirovac, die die Mittagssonne draußen genießt.


In Slawonien gibt es alte Wälder, in denen man Bäche und Wasserfälle finden kann.