Deutsche Spuren entlang der Donau - reisen, begegnen, erleben
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Dognecea (deutsch Dognatschka, ungarisch Dognácska) liegt inmitten dichter Laubwälder. Hier gibt es unter anderem den einzigen kompakten Lindenwald der Karpaten. Bis an die Schwelle zum  Ersten Weltkrieg wurde in Dognatschka auch Kupfer- und Eisenerz geschmolzen.

Da dieser Teil des Banater Berglandes reich an Mineralien ist, stellt er ein Eldorado für Mineraliensammler und -kenner aus aller Welt dar. Es gibt kaum einen Geologen und Mineralogen, der die hiesigen Gruben und Abraumhalden nicht mindestens einmal unter die Lupe nimmt. Und dies seit langer Zeit. 

Wie bedeutend Dognatschka gegen Ende des 18. Jahrhunderts für die Ökonomie und für das Militärwesen des Habsburgerreichs war, zeigt schon die Tatsache, dass der Ort zur „Freien Bergstadt“ erklärt wurde und zeitweilig Sitz eines Berggerichts war. Hier blühte im 18. Jahrhundert die Kupfer- und Buntmetallgewinnung dank der reichen Erzvorkommen. Um sie herum entwickelte sich die metallverarbeitende Industrie, und von hier aus wurde Eisen in die größeren Verarbeitungszentren Bokschan, Reschitza und Anina transportiert; bis sich der Aufwand als zu teuer erwies und „die Schmelz“ allmählich eingestellt wurde. Die Erzgewinnung in den Gruben wurde allerdings fortgesetzt.

Gouverneur Graf Claudius Florimundus Mercy d`Argenteau, der erste Gouverneur des Banats, hatte bereits zu Beginn seiner Amtszeit in Temeswar angeordnet, dass am Dognatschka-Bach zwei Stauwehre errichtet wurden, um über „Schmelzgräben“ das nötige Kühlwasser zu den Kupferschmelzen in „Dognatska“ leiten zu können. Heute sind der „Große Teich“ und der „Kleine Teich“, der für seine Seerosen und seinen Fischreichtum bekannt ist, gern besuchte Naherholungsziele. 

Bereits im 18. Jahrhundert mussten entlang der Schmelzgräben und des Bachlaufs im gesamten Ortsgebiet zahlreiche Brücken gebaut werden. Dies ließ in Zeiten, als es noch mehrheitlich von Deutschen besiedelt war, eine wahre „Brückenkultur“ entstehen. 

Kultstatus haben im Montangebiet des Banats die „Prindl“ genannten Quellen. Meist sind sie für die Nachbarn zugänglich - und immer sehr gepflegt. Mehrmals im Jahr werden sie gesäubert und unter den Schutz von Heiligen gestellt.

Religion und Bergbau waren in Dognatschka eng verknüpft, da die Gefahr, der sich die Bergleute täglich aussetzten, den Glauben an Gott und die Schutzheiligen förderte. Vor allem an die hl. Barbara. So ist vieles in Dognatschka an religiöse Symbole gebunden, und auch die wichtigsten religiösen Feste sind immer noch mit dem Bergbau verknüpft.  

Eines der kulturhistorisch wichtigsten Denkmäler von Dognatschka ist die Nepomuk-Kapelle im Dorfzentrum. Der hl. Johannes von Nepomuk war in der ersten Hälfte des 18. Jahrhunderts der Schutzheilige des Banats. Deshalb wurde ihm auch in Dognatschka eine eigene Kapelle gewidmet. In den Fachabhandlungen werden auch die beiden „Bergmandln“ gewürdigt, die den Schutzheiligen flankieren: in der Arbeitskleidung eines Bergmanns, mit Spitzhacke und Schlegel ausgerüstet.

LINKS: Die Quellhöhle zieren Heiligenbilder. Auf Wunsch von Bürgern, auf deren Besitztum die Quellen entspringen, werden diese oft mehrmals im Jahr von Priestern geweiht.

RECHTS: Die römisch-katholische Kirche (1733) im Gemeindezentrum ist eine der ältesten des Banats.


Der hl. Johannes von Nepomuk, der Schutzheilige des Banats. 


LINKS: Die Nepomuk-Kapelle im Dorfzentrum ist eines der kulturhistorisch wichtigsten Denkmäler von Dognatschka.

RECHTS: Das Wegkreuz von 1860, das an einer „Pruckn“ (Brücke) fast mitten in Dognatschka zu sehen ist: gut erhalten und immer frisch gestrichen. Das Kreuz zeigt neben der Christusfigur auch die Bergmannssymbole Spitzhacke und Schlegel.