Der Hauptplatz der Stadt grenzt im Süden an die Kirche der Barmherzigen Brüder. Ihre Fassade im Stil der Neo-Renaissance und das Gebäude der daneben stehenden Apotheke entstanden 1891 nach den Plänen von Johann August Kirstein. Er hielt sich in Fünfkirchen auf, als die Bauarbeiten des Doms stattfanden und galt als der höchstqualifizierte Architekt in der Gegend. Daher wurde er von mehreren – hauptsächlich kirchlichen – Klienten beauftragt. Darunter eben auch vom Orden der Barmherzigen Brüder, die sich mit Krankenpflege befassten.
Die Ansiedlung der Barmherzigen Brüder in Fünfkirchen wurde durch die Spende des Lederer- und Müllermeisters Johann Georg Krautsack ermöglicht. Am Anfang des 19. Jahrhunderts bot der kinderlose Mäzen all sein Vermögen dem Orden an: unter der Bedingung, dass sie in Fünfkirchen eine Apotheke und ein Krankenhaus gründen. Das bescheidene, deutschsprachige und schwarze Marmorgrabmal von Johann Georg Krautsack aus dem Jahre 1829 befindet sich in der inneren südlichen Kirchenwand.
Die Kirche der Barmherzigen Brüder in den 1920er Jahren.