Im Jahre 1910 hatte Neusatz rund 33.590 Einwohner, von denen rund 7.000 Deutsche waren. Ab 1919 entwickelte sich Neusatz zum wirtschaftlichen und kulturellen Zentrum der Deutschen in Jugoslawien. Sie begannen mit der Gründung ihrer Vereine, und 1919 erschien das erste Tageblatt der Deutschen im Königreich der Serben, Kroaten und Slowenen. 1922 wurde die Agraria, eine zentrale landwirtschaftliche Kreditgenossenschaft, gegründet.
Für die verschiedenen politischen, wirtschaftlichen, kulturellen und gesellschaftlichen Organisationen der Deutschen wurde ein Zentralgebäude errichtet. 1929 wurde unter der Leitung von Josef Menrath dafür eine Hausbau-Aktiengesellschaft initiiert. In diesem Jahr begann auch – nach den Plänen des Architekten Oskar Pakwor und des Baumeisters Philipp Schmidt – der Bau des „Habag“-Gebäudes. Das 1931 fertiggestellte „Habag“-Haus wurde zu einer Art Zentrum der Deutschen in der Vojvodina, wo alle bedeutenden gesellschaftlichen und kulturellen Veranstaltungen stattfanden. Das Gebäude diente diesem Zweck nur knapp 13 Jahre. In Folge des Zweiten Weltkrieges wurde das rege kulturelle und gesellschaftliche Dasein der Deutschen in Neusatz ausgelöscht. Nach dem Oktober 1944 sind in Novi Sad rund 300 Deutsche verblieben.
Der Palast wurde durch einen Bombenangriff stark beschädigt, das nachgebaute Gebäude steht in der Straße Vase Stajića 2.
Deutsche Schulklasse in Neusatz um 1930.
Der „Habag“ Palast – Sitz der landwirtschaftlichen Kreditgenossenschaft „Agraria“.