Die Ortschaft Tirol (deutsch auch Tirol oder Königsgnad) war ursprünglich für die Besiedlung mit Ungarn vorgesehen. Diese verweigerten aber die Ansiedlung, weil ihnen die Trinkwasserqualität unzureichend schien und weil die Verkehrsanbindung zu schlecht war.
Nach der Niederlage der Tiroler Bauern im Kampf gegen die Truppen Napoleons und die mit ihm verbündeten Bayern wurden die Aufständischen vom Kaiser aus ihrer Tiroler Heimat verbannt. Per Hofdekret vom 6. April 1810 wurde aber verfügt, dass die Verbannten im Banater Bergland unentgeltlich Grund und Boden sowie Baumaterialien erhalten sollen. Außerdem erhielten sie für drei Jahre Steuerfreiheit. So kamen bereits im Frühsommer 1810 die ersten zwei Dutzend Tiroler Familien ins Banat, um sich hier ein „neues Tirol“ zu schaffen. Sie waren aber mit dem ihnen zugewiesenen Siedlungsort nicht zufrieden. „Eine gebirgigere Gegend wäre vorteilhafter“, äußerten sie als Einspruch. So wohnten sie anfangs mit anderen Kolonisten in Fizeş und willigten dann ein, in das bereits für ungarische Siedler reservierte Gebiet im benachbarten Tirol zu ziehen.
Der Kameraladministration in Temeswar ließen sie ein 16-Punkte-Programm zukommen, das zahlreiche Forderungen enthielt, ohne deren Erfüllung „die christlichen Tiroler (...) nicht verbleiben würden“. So sollten nach dem Willen der von der Verbannung betroffenen Tiroler beispielsweise „nur die im Kriege (1809) sich ausgezeichneten Tiroler zur Ansiedlung zugelassen werden“.
Bereits 1813 begann eine Rücksiedlungsbewegung. Ein Teil der aus Tirol Verbannten zog in ihre Heimat zurück. Ein guter Teil gründete aber in der Temeswarer Josephstadt die „Tirolergassn“ (heute: „Str. Ciprian Porumbescu“).
In Tirol stehen nur noch ganz wenige „kaiserliche Häuser“. Diese Ansiedlerhäuser wurden teilweise vor dem Eintreffen der Siedler nach vorgegebenem Muster errichtet: drei Fenster der Gasse zu, mit einem offenen Gang und einem von Säulen getragenem Vordach („Säulengang“) auf der Hofseite. Den Sommer über wurde hier oft auch geschlafen. Das Haus hatte eine Wohnküche mit offener Herdstelle und großem Rauchabzug, der auch als Räucherkammer und zur Aufbewahrung des „Geselchten“ diente. Rund um diese Herdstelle befanden sich die Schlafstellen. Im hinteren und dem Garten zugewandten Teil des Anwesens standen die Stallungen.
Fast zwei Generationen lang war Karl Tribus der charismatische Seelsorger von Tirol. Der Ortschaft, die nach dem Zweiten Weltkrieg zu je etwa einem Drittel aus Deutschen, Kroaten und Rumänen bestand, diente Pfarrer Tribus als seelsorgerischer Betreuer der katholischen Deutschen und Kroaten. Nach seinem Tod zogen Ordensschwestern aus dem Kärntner Wernberg in das Pfarrhaus ein und setzten die seelsorgerische Tätigkeit fort. Sie waren aber auch als Sozialbetreuerinnen und Kulturförderinnen tätig. Zum allgemeinen Bedauern der Bewohner von Tirol mussten sich die Ordensschwestern zu Beginn des Jahres 2013 in ihr Stammhaus zurückziehen.
Die 1850 errichtete römisch-katholische Kirche im Dorfzentrum spielte bei den Feierlichkeiten zum 200. Ansiedlungsjubiläum in den Jahren 2011 und 2012 eine zentrale Rolle.
Das Leben im Dorf um die Jahrhundertwende.